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Steinofen wieder zum Leben erweckt

Liebe Eurostrand-Freunde,

in den letzten Wochen haben wir Euch schon viel von unseren WHY-Projekten erzählt. Wie in unserem zweiten Blogpost versprochen, werden wir Euch jedes einzelne Projekt näher vorstellen – wie die Kolleg:innen auf die Idee gekommen sind, was Ihr darüber wissen müsst oder worauf Ihr Euch jetzt freuen könnt.

„Wir wachsen über Grenzen hinaus und denken über den Tellerrand, um Erwartungen zu übertreffen.“

Letzte Woche Freitag haben wir im Resort Lüneburger Heide unser erstes Brot aus dem Steinofen verkauft und passend zu der ersten Inbetriebnahme werden werden wir in diesem Blogpost mit dem Projekt des Küchen-Teams beginnen. Wir haben dazu unseren Küchenchef Henk Grzebyta interviewt, der sein Insider-Wissen mit uns geteilt hat.

Henk, wer hat alles an dem Projekt gearbeitet?

In erster Linie hauptsächlich unser Technischer Dienst, aber auch externe Firmen – Vom Tischler aus Fintel, der die wunderschöne Verblendung fürs Backhaus angefertigt hat, bis hin zu unserer externen Großküchenfirma, die uns die Geräte (Kühlschrank, Spülmaschine, Arbeitstische etc.) besorgt hat. Im selben Atemzug haben sie auch unsere 450kg Knethaken von 1968 wieder zum Laufen gebracht, sodass wir in unserem Backhaus ein echtes Unikat stehen haben.
Vom Küchenteam waren vor allem in der Anfangsphase Christoph und ich involviert…wie soll unser Backhaus aussehen, was brauchen wir usw. All diese Sachen hat unser Technischer Dienst umgesetzt. Es wurden neue Fliesen verlegt, der Steinofen wurde innen komplett saniert, der Schornstein wurde durchgepustet und alles, was sonst noch anfällt, wenn man ein Backhaus und Steinofen wieder in Betrieb nimmt, der jahrelang „tot“ war. Um das nochmal hervorzuheben, gilt der große Dank dem Technischen Dienst, da erstmal sie wochenlang geackert haben, damit wir jetzt backen können.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Jeder Mitarbeiter konnte Ideen und Vorschläge einreichen, aus denen wir ein Küchenprojekt formen wollten. Es gab sehr, sehr viele Vorschläge und Ideen, unter anderem auch ein riesiges Freilaufgehege für Hühner, um unsere eigenen „Eurostrandeier“ zum Frühstück zu servieren oder ein Kräutergewächshaus (siehe Google „infarm“ als Beispiel). Jedoch war die meistgenannte Idee, unseren alten Steinofen wieder zum Leben zu erwecken. Somit war unser Küchenprojekt geboren.

Was waren die einzelnen Arbeitsschritte?

Als Erstes ging es darum, dieses Projekt zu Papier zu bringen, eine Präsentation anzufertigen und die Löwenrunde (eine Gruppe von Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, die regelmäßig zusammensitzen und Entscheidungen treffen) davon zu überzeugen. Das war nicht schwer 🙂

Danach ging es an die Detailarbeit. Christoph und ich haben angefangen alles auszuarbeiten. Wie eingangs schon beschrieben, wurden erstmal alle Materialien bestellt und der Technische Dienst war erstmal für ein paar Wochen beschäftigt. So richtig startet unsere Arbeit erst jetzt, wo alles fertig ist, wir ein wunderschönes Backhaus haben, einen Steinofen, der fast wie neu ist, und eine eigene kleine Küche.

Warum wurde der Ofen so lange nicht genutzt?

Hier muss man ehrlich sagen, dass die Inbetriebnahme und Nutzung eines Steinofens sehr personalintensiv sind, und auch das Holz für einen Backgang nicht günstig ist. Zumal es irgendwie ja auch aus der Mode gekommen ist. Wo sieht man heutzutage noch einen aktiv betriebenen Steinofen…dies ändern wir nun. 🙂

Was hat Euch bei dem ganzen Prozess am meisten Spaß gemacht?

Zu sehen, wie das Backhaus gewachsen ist. Im Lockdown war die Küchencrew komplett zu Hause in Kurzarbeit, aber wir sind trotzdem alle paar Tage in den Eurostrand gefahren, um uns die Fortschritte anzugucken. Jedes Mal gab es wieder was Neues zu sehen…das war so ein bisschen, wie ein Baby aufwachsen zu sehen. Auch die Mitarbeiter, die weiter weg wohnen, konnten die Entwicklung miterleben, da die Bilder in unserer Küchen-WhatsApp-Gruppe permanent geteilt wurden.

Gab es bei der Umsetzung Schwierigkeiten/Probleme, mit denen Ihr nicht gerechnet habt?

Eigentlich nicht, da wir großartige Unterstützung hatten und uns voll auf die Kollegen vom Technischen Dienst verlassen konnten. Was mir einfällt ist, dass das erste Probebacken voll in die Hose ging, da wir das falsche Holz hatten. Der Ofen hat einfach nur heftig gequalmt und keine Hitze entwickelt und unsere schönen Teiglinge sind einfach nur zerlaufen, anstatt zu backen…Nun haben wir aber das perfekte Holz gefunden und es kann los gehen.

Wie seid Ihr auf die Rezepte gekommen?

Auch bei diesem Prozess waren wieder das ganze Küchen-Team und eigentlich das komplette Resort involviert. Unser Bäckermeister Mario hatte 5 verschiedene Brote vorbereitet, die wir anschließend gemeinsam in einer kleinen Runde gebacken haben. Dann haben wir die verschiedenen Brote im Resort verteilt und jeder Mitarbeiter konnte jedes Brot bewerten. Letztendlich gab es einen ganz klaren Favoriten, ein Dinkelbrot mit Röstzwiebeln, welches nun unser „Eurostrandbrot“ ist.

Welche Brote wird es geben?

Zu Beginn nur das Dinkelbrot mit Röstzwiebeln. Wir behalten uns aber selbstverständlich vor, dem ganzen später noch ein paar Sorten hinzuzufügen oder eventuell jede Woche ein anderes Brot zu backen. Erstmal starten wir mit voller Konzentration auf unser „Eurostrandbrot“.

Wie läuft der Verkauf an Externe am Freitag?

Eigentlich nicht anders als der Verkauf an unsere Gäste. Wir werden im Dorf unsere Flyer verteilen, damit die Anwohner aus der Umgebung wissen, dass sie freitags zwischen 9.00 und 11.00 Uhr bei uns frisches Brot aus dem Steinofen kaufen können. Es Bedarf keiner Anmeldung oder sonstiges. Wir werden reichlich backen und ansonsten kann es auch mal passieren, wie bei jedem guten Bäcker, wenn aus ist aus. 🙂

 Was gibt es sonst noch Wissenswertes über den Steinofen?

Man braucht reichlich Holz – die Menge zu definieren ist schwierig, da es auch immer auf das Holz ankommt. Wichtig ist, dass es nur noch sehr wenig Restfeuchte hat, da es sonst zu sehr qualmt. Für das reine Heizen sollte man schon 2,5 Stunden einplanen, da man erstmal richtig Power braucht, um auf Temperatur zu kommen. Allerdings kann man aber auch erst anfangen zu backen, wenn nur noch Glut da ist, weil der Ofen dann genug Hitze gespeichert hat. Dadurch dass keine Flammen mehr da sind, schmeckt das Brot auch nicht nach „Holz“. Das Brot braucht dann 45 bis 60 Minuten.

Ihr habt auch einen waschechten Bäckermeister im Team oder?

Genau, mit Mario haben wir einen gelernten Bäcker in unseren Reihen, der nach und nach sein Wissen auch an die anderen Mitarbeiter vermitteln wird.

So das war’s erstmal von uns. Nun wisst Ihr alles, was Ihr zu dem ersten Projekt wissen müsst. Wir danken Henk, dass er sich die Zeit genommen hat, um uns und den Gästen ihr Projekt näherzubringen. 🙂

Läuft Euch bei der Vorstellung eines frisch gebackenen Brotes auch schon das Wasser im Mund zusammen? Worauf wartet ihr denn noch! Wenn Ihr in Fintel und Umgebung wohnt, kommt doch einfach mal vorbei und probiert unser frisches Eurostrandbrot aus einem traditionellen Steinofen!

Wir hoffen, dass wir Euch ein paar interessante Einblicke in dieses Projekt geben konnten. Wenn Euch noch Fragen zu unserem alten neuen Steinofen auf der Zunge brennen, meldet Euch doch gerne bei uns oder fragt einfach direkt das Küchenteam, wenn ihr Euer Brot kauft! 

Bis dahin

Henk & Maybritt